Leben und Arbeiten wie früher
Mösbach erwuchs als Dorf im landwirtschaftlichen Umfeld. Die Bauern deckten ursprünglich das volle Spektrum bäuerlichen Lebens ab. Zur Eigenversorgung wurden Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe und Hühner gehalten. Kühe waren neben der Milchspende auch Zugtiere. Ausnahmsweise besassen die Bauern auch Pferde. Also musste in erster Linie dafür gesorgt werden, daß die Tiere Futter bekamen: Gras, Heu, Rüben, Kartoffeln usw. Danach dienten die Tiere zur Schlachtung, um Wintervorrat an Fleisch anzulegen. Da noch keine Kühlschränke vorhanden waren, wurde Fleisch geräuchert, luftgetrocknet, gepöckelt und nach der Schlachtung natürlich auch frisch aufgegessen. Wurst und Speck waren ein Teil der Nahrung im Winterhalbjahr.
Der Gemüseanbau mit Erträgen in den Sommermonaten war auch aus gesundheitlichen Aspekten für jede Familie unverzichtbar. Selbst kleinste Gärten lieferten Mineralien und Vitamine.
Viele Bauern bauten außerdem Weizen, Hafer, Gerste, Dinkel und Kartoffeln an, um die Haustiere füttern zu können und natürlich auch für den Eigenbedarf. Die Feldwirtschaft war ein essentieller Bestandteil des Tagesablauf von Frühjahr bis Sommer. Die Haustiere mussten jeden Tag gleichermaßen versorgt werden. Im Winter, wenn die Feldarbeit ruhte arbeiteten die Bauern im Wald, um Holz zu schlagen oder sich an generellen Forstarbeiten zu beteiligen. Eine Jagd konnten sich allerdings die wenigsten leisten.
Geprägt durch diese Fakten ist der Tageablauf einer Familie im Wohnhaus abgebildet. die Ausstellung:
Wohnen - früher
ist durch eine Sammlung von Gegenständen in unserem Heimatmuseum abgebildet, die die Küche und ihre Geräte umfasst. In einem typischen Wohnzimmer, der "guten Stube" mit einem Kachelofen, hielt sich die Familie vorzugsweise nur an Sonntagen auf. Dann wurde im Winter auch geheizt. Die Schlafzimmer waren gemessen an der großen Zahl von Kindern einer typischen Familie knapp bemessen. In vielen Erzählungen ist die Rede davon, daß sich viele Kinder und auch Erwachsene ein Bett teilten.
Feldwirtschaft
Weizen, Hafer, Gerste, Dinkel, Kartoffeln, Mais, Sonnenblumben, Raps, Hopfen
Obst - gesamters Spektrum, Weinbau, Hanf, Tabak
Honig
Waldwirtschaft, Forstarbeiten, Jagd
Neben der häuslichen Arbeit, der Feld- und Waldarbeit bestand natürlich das Bedürfnis nach der Erneuerung der Kleidung. Dies geschah typischerweise im Rahmen der Hausarbeit der Frauen, die diese Arbeiten verrichten konnten. Wenn neue Kleidung von nöten war und sich die Familie solche Ausgaben leisten konnten, wurden Arbeiten bei Schneider im Dorf oder im Nachbarort in Auftrag gegeben. In Mösbach gab es bis in die Nachkriegszeit einen Schneider (Schwätzka), der sein Atelier im Haus Renchtalstraße 68 (Köninger) unerhielt. Ein Schneideratelier ist im Heimatmuseum nachgestellt.
Schneideratelier
Eine andere Profession, die im Dorf von Nöten war, war der Friseur. Früher gehörte neben dem Haare schneiden auch das "Rasieren" zum oftmals häufigen Aufgabenumfang, da die Männer regelmäßig Bärte trugen.
Friseursalon
Küferei
Wagner
Schlosser