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Dorfgeschichte

Die Ortenau, in der Mösbach liegt, wurde vor den Römern von Kelten besiedelt. Der “Kutzenstein” ist ein Wortzeuge, der daran erinnert. Die Sueven unter Ariovist überschritten ca. 70 v.Chr. den Rhein ins heutige Elsass, um den verbündeten Sequanern (Kelten) zur Hilfe zu eilen. Sueven und Sequaner besiegten 63 v.Chr. die Aeduer im Gebiet des heutigen Burgund. Offensichtlich geschah das auch, um dort zu siedeln. Die Tribocher (Sueven) sind heute im Elsass z.B. noch nachweisbar. Die Aeduer riefen nach ihrer Niederlage die Römer zu Hilfe. Cäsar nutzte die Gelegenheit und begann mit den Gallischen (keltischen) Kriegen die Eroberung Europas. Auch unsere Region wurde ab ca. 50 v.Chr. “Römisch”. Später bauten die Römer den Limes (Grenze). Das Land zwischen dem Limes und dem Rhein, in dem auch die Ortenau liegt, benannten die Römer “Agri Decumates” (Zehntland).

Ab dem Beginn des dritten Jahrhunderts traten erstmals die Alamannen im Zehntland auf. Die Alamannen waren ein Bündnis vor allem verschiedener suevischer Stämme. Sie drangen immer wieder ins Zehntland vor und zwangen die Römer schließlich sich über den Rhein zurückzuziehen. Ca. 330 n.Chr. begann der Gaukönig der Ortenau, “Chnodomar” mit der Besiedlung des Elsasses. Der Sohn Konstantin (Constans) des Großen hatte ihm das für seine militärische Unterstützung zugesagt. Kurz danach kam es bei Straßburg (Alamannenschlacht 357 n.Chr.) allerdings zur Niederlage der Alamannen gegen die Römer. Trotzdem ging die Besiedlung weiter und die Römer zogen sich immer weiter zurück. In vielen Sprachen der Welt ist die Bezeichnung für Deutschland deshalb “Alemannia”.

Die Alamannen konnten sich bis zur Niederlage Atillas auf den katalaunischen Feldern 451 n.Chr. bereits auch sehr weit nach Westen, Süden und Noden ausweiten und kamen zunehmend in Konflikt mit den Merowinger Franken, einem weiteren germanischen Stamm. Bei Zülpich (Köln) kam es 496 zur Entscheidungsschlacht, bei der die Alamannen unterlagen. So wurde die Ortenau zum nördlichsten Gau des Alamannischen Herzogtums und zum Bestandteil des neu geschaffenen Bistums von Straßburg. Ortenberg war weiterhin der Sitz der Grafen der Ortenau. Die vormals alamannischen Regionen nördlich der Oos übernahmen die Franken. Die Regionen südlich von Rätien Übernahmen die Ostgoten unter Theoderich.

Der Konflikt zwischen Franken und Alamannen schwelte weiter. Als die Franken ab dem 6.Jh. die Christianisierung durch Klostergründungen in Schwarzach, Gengenbach, Schuttern und Ettenheimmünster/Ettenheim vorantrieben kam es zwischen 709-712 erneut zu Auseinandersetzungen, die sich auch in der Ortenau abspielten. Der Alamannische Herzog Willehari spielte dabei eine zentrale Rolle. Willehari soll der Gründer von Willstätt sein.

Mit dem erstarken der Karolinger Franken kamen die Alamannen immer mehr in Bedrängnis und wurden nach dem Blutgericht zu Cannstatt 796 n.Chr. jetzt auch von fränkischen Grafen regiert (Graf Ruthard und Graf Warin). Ab diesem Zeitpunkt nannten sich die überlebenden Alamannischen Adelsfamilien jetzt nach ihrer Abstammung von den Sueven: “Schwaben”.

846 trennte sich das Ostfrankenreich vom Westfrankenreich, nachdem sich die Ostfranken in der Schlacht bei Andernach durchsetzen konnten. Die Schlacht gegen die Hunnen auf dem Lechfeld unter Otto dem Großen 955 war die Geburtsstunde “Deutschlands”.

1007 schenkte Heinrich II, der letzte Ottone, die beträchtlichen Kirchengüter in der Ortenau dem Bischof von Bamberg. Auch das Reichsland war in dem Paket enthalten. Von hier an begann die Zersplitterung der Ortenau in viele Teilbesitze. Die ersten grossen “Besitzer” waren die Zähringer die schon ab 1012 Grafen der Ortenau waren. Die Ullenurg (Ulm) und die Schauenburg (Oberkirch) wurden von den Zähringern gebaut. Städte wie Offenburg, Freiburg und Bern wurden von den Zähringern gegründet.

1070 verschenkte der kinderlose fränkische Ritter Sigfried seine Güter in und um Ulm herum an den Bischof von Straßburg. Ulm wurde Gerichtsort, zu dem auch Mösbach gehörte. Leider konnte im Urbarium des Bischofs Werner II von Achalm bislang keine Urkunde zu Mösbach gefunden werden. Später gehörten auch Sasbach, Kappelrodeck, Oberkirch, Oppenau und Renchen zum strassburgischen, bischöflichen Besitz - bis 1803. Dann erst wurde Mösbach “badisch”.

Die erste Urkunde, in der Mösbach als “Mestbach” erstmals nachrichtlich erwähnt wurde stammt aus dem Jahre 1386 und wurde vom Kloster Allerheiligen ausgestellt.